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Das chinesische Hochschulsystem

Chinas Hochschulwesen ist von verschiedenen Hochschultypen geprägt, zwischen denen Studierende wählen können. Das dreistufige Modell der akademischen Grade mit Bachelor-, Master und Doktor wurde in China 1981 eingeführt. Neben der klassischen Universitätsausbildung gibt es über 1.200 Berufsund Fachoberschulen. Das Studium an diesen dauert zwei bis drei Jahre, das grundlegende akademische Studium an einer Universität (本科) in der Regel vier Jahre. An über 800 der circa 1.100 chinesischen Universitäten können Studierende nach ihrem Bachelorabschluss im Master weiter studieren und auch promovieren. Ein chinesisches Masterstudium dauert zwei bis drei Jahre, eine Promotion drei Jahre. Neben den Universitäten und den Berufs- und Fachoberschulen gibt es zahlreiche private Hochschulen, sowie Einrichtungen für Erwachsenenbildung.

Bereits 1979 wurde die nationale Fernuniversität gegründet, die inzwischen zu den 10 größten Fernuniversitäten der Welt gehört. Aufgrund der enormen Flächenausdehnung Chinas, der unzureichenden Bildungsinfrastruktur und den begrenzten Finanzierungsmöglichkeiten stellt sie eine weitere wichtige Säule des Hochschulsystems dar. Derzeit gibt es in China 68 Fernuniversitäten, an denen über zwei Millionen Studierende eingeschrieben sind (Quelle: MoE). Zugangsvoraussetzung für alle staatlichen Hochschulen ist das Bestehen der zentralen Hochschulaufnahmeprüfung (高考). Die Einteilung der Studieninteressierten erfolgt anhand der Ergebnisse dieser Prüfung zu den verschiedenen Hochschulen. Die Gao Kao findet jedes Jahr in der ersten Juniwoche statt (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, DAAD).

 

Hochschul- und Studiengangswahl

Von den 2.542 Hochschulen in China (2014) dürfen ausländische Studierende nur von ca. 400 Schlüsselhochschulen aufgenommen werden, dies sind zumeist Hochschulen die direkt dem Bildungsministerium, und nicht den Provinzregierungen, unterstellt sind. Zu den Schlüsselhochschulen zählen z.B. die Universität Peking, die Tsinghua Universität, die Jiaotong Universität in Shanghai oder die Sun Yat-Sen Universität in Guangzhou. Diese 400 Hochschulen bieten ausländschen Studierenden zahlreiche Wahlmöglichkeiten, sowohl in fachlicher als auch geographischer Hinsicht. Entscheidend für die Wahl der passenden Hochschule und des passenden Studiengangs ist vor allem das angestrebte Studienziel. Da die chinesischen Hochschulen in der Qualität der Lehre und Forschung und ihren fachlichen Schwerpunkten sehr unterschiedlich sind, sollten sich ausländische Studierende vor der Wahl umfassend informieren.

Hilfreich hierfür können Hochschulrankings sein, wie zum Beispiel das der Internetfirma Netbig oder das Ranking des Network of Science and Education Evaluation in China (www.nseac.com). Die meisten Rankings sind allerdings nur in chinesischer Sprache zu finden. Während fast alle Studienprogramme in chinesischer Sprache sind, steigt die Anzahl englischsprachiger Angebote rasant an. Informationen zu englischsprachigen Studiengängen und den dazugehörigen Studiengebühren und Bewerbungs-Deadlines bietet der China Scholarship Council (CSC) auf seiner Internetseite (http://www.csc.edu.cn/laihua).

 

Notwendige Sprachkenntnisse

Die Anzahl an ausländischen Studierenden, die nicht nur für ein- oder zweisemestrige Sprachstudiumsaufenthalte nach China gehen, sondern komplette Bachelor-, Masteroder Doktoranden-Programme im Reich der Mitte absolvieren, ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Viele dieser Studierenden entscheiden sich für englischsprachige Angebote, für die keine Chinesischkenntnisse als Zugangsvoraussetzung benötigt werden.

Wenn man sich jedoch für einen in chinesischer Sprache angebotenen Studiengang einschreiben möchte, müssen die Sprachkenntnisse durch den standardisierten HSK Test nachgewiesen werden. Dabei ist für alle Studienprogramme mindestens ein Nachweis über das erfolgreiche Bestehen der Stufe 4 notwendig. Wenn man für ein ein- oder zweisemestriges Sprachstudium nach China geht, werden die Sprachkenntnisse zu Beginn des Semesters in China durch einen Einstufungstest ermittelt und die Einteilung zu Kursen erfolgt dementsprechend.